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Die Kunsttherapie ist eine Form die sich von Impulsen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts herleitet. Beim Malen wird hauptsächlich mit Medien der bildenden Kunst gearbeitet. Dazu zählen malerische oder zeichnerische Medien, plastisch-skulpturale Gestaltungen oder auch fotografische Medien, freie Gedanken und Wortspielereien. Unter therapeutischer Begleitung können Klienten innere und äußere Bilder – Gefühle - Emotionen ausdrücken. Weiterhin können Klienten ihre Kreativität entwickeln und ihre sinnliche Wahrnehmung verstehen und annehmen, und auch weiterentwickeln.
Die Kunsttherapie in der Praxis ist mit verschiedenen Methoden und Techniken aus der Psychologie und der Pädagogik verbunden. Daraus ergeben sich verschiedene Formen und Ansätze der Kunsttherapie. Besondere Bedeutung hat das Malen in der psychiatrischen, psychosomatischen und psychosozialen Begleitung gewonnen.
Der Fokus unserer Arbeit steht das Erkennen der Bedürfnisse von Menschen unter besonderen Berücksichtigung von Lebensrealität, Lebensqualität und deren Erwartungen, Wahrnehmungen von Gefühlen, Emotionen und Motiven, deren Teilhabe- und Mitgestaltungsfähigkeit zu berücksichtigen. Das kreative Malen geht davon aus, dass jeder Mensch in der Lage ist, auf kreativer Art und Weise zu seiner Gesundheit selbst beitragen kann.
Es wird auf vorhandene Ressourcen und auf die Aktivierung des Menschen eingegangen. Durch die Unterstützung der körperlich, seelisch und geistig regulierenden und stabilisierenden Kräfte sind sie gegenüber Erkrankungen vorbeugend und bewältigend. Durch Kunst kann der Mensch sich leichter ausdrücken ohne in die verbale Kommunikation gehen zu müssen. Kunsttherapie bedeutet also nicht nur, im kreativen Prozess die eigenen Ressourcen zu entdecken, anzuwenden sondern auch durch Bewusstwerdung und Bearbeitung von innerpsychischen Konflikten oder zur Distanzierung von ihnen anzunehmen. Der Mensch kann neue heilsame innere und äußere Bezüge entwickeln, erkennen und integrieren.
Die Affektmodulation- und Regulierung bildet oft neue Reflexion der individuellen Kunst und Gestaltung unterstützt neue Perspektiven, effektive Problemlösungsstrategien und neue Sinneszusammenhänge. Auf diese Weise wird Selbstwirksamkeit nicht nur unmittelbar, sondern auch nachhaltig erfahren.
Der Kunsttherapeut orientiert sich an den Interessen des Klienten, obgleich er eine fachliche, methodische und kulturelle Orientierung vertreten kann. Sie begleitet psychosozial, d. h. auf psychische und soziale Ursachen zurückgehende Konflikte durch die Anwendung künstlerischer Medien, wie Malerei, Schreiben, Lesen, Spielen, Plastizieren, grafische Gestaltung, Musik, und Bewegung.
Der im künstlerischen vermittelten Ausdruck löst bei Betrachtern einen Eindruck aus. Dieser kann als Spiegel für bewusste oder unbewusste seelische Prozesse und Zustände angesehen werden. Das bedeutet, eine künstlerisch/kreative Gestaltung drückt einen seelischen Zustand aus und wirkt gleichzeitig auf die gestaltende Person zurück. Durch ihr Werk kann diese in einen Dialog treten mit sich selbst, mit dem Therapeut oder mit weiteren Teilnehmer in der Gruppe.
Die künstlerische Tätigkeit ermöglicht den Ausdruck von inneren Bildern, Emotionen und kraftvollen Ressourcen, fördert somit die Autonomie und das Identitätsgefühl, die Sinneswahrnehmung, die Kreativität und die Fantasie. Soziale Kompetenzen können erlernt, emotionale Kompetenzen gefördert, sowie kognitive Kompetenzen trainiert werden. Künstlerische Tätigkeiten fördern die Selbstheilungskräfte, stärken Ressourcen und unterstützen Wachstumsprozesse.
Was sind die Ziele einer Kunsttherapie?
In der Begleitung werden mit dem Klienten individuelle Ziele vereinbart. Sie werden gemeinsam erstellt.
Übergeordnete Ziele sind:
Autonomie fördern
soziale Kompetenzen erlernen
emotionale Kompetenzen fördern
kognitive Kompetenzen trainieren
Die individuellen Zielsetzungen im Setting orientieren sich an oben genannten Zielen:
Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten
Ich-Stärkung, Stärkung des Selbstvertrauens, Selbstwertgefühls und Abbau von Hemmschwellen
Neugründen der Wahrnehmung, Erlebnisse, Zeit- und Raumbestimmungen des Alltags
Differenzierung des Selbstgefühls und dieses z.B. bildhaft verfügbar machen
Adäquates Verständnis für die eigene Verletzbarkeit und Stressfaktoren herstellen
Erstarrte Denk- und Handlungsmuster anschaubar respektive hörbar machen
Förderung der sensomotorischen Wahrnehmung und Kompensation
Förderung der Integrations-/Beziehungsfähigkeit und Beziehungsgestaltung
Entwicklung individueller und sozialer Handlungsfähigkeit
Förderung der Reflexions- und Erlebnisfähigkeit
Erfahrung von Selbsteinschätzung, sowie der Eigen- und Fremdwahrnehmung
Weshalb kommen Menschen in die Begleitung/Therapie - für wen ist sie geeignet?
Die Kunsttherapie eignet sich für alle Menschen. Insbesondere auch für Menschen, denen es schwer fällt, sich ausschließlich über die Sprache und/oder mit Worten mitzuteilen. Für Klienten, für die der alleinige Ausdruck im kognitiv-sprachlichen Bereich nicht mehr zur gewünschten Veränderung führt, kann Kunst/Schreiben ebenfalls unterstützend sein. Ich begleite Menschen jeden Alters:
Muss man malen / schreiben können, wenn man sich für diese Begleitform auswählt?
Nein, es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Man muss nicht malen /schreiben können. Es geht nicht darum, große Kunst zu erschaffen, sondern um einen direkten Ausdruck von Gefühlen, Emotionen, Bedürfnissen, aber auch Konflikten etc. der reflektiert wird.
Wird im künstlerischen Setting gesprochen?
Im Setting wird in erster Linie mit Mitteln wie Farbe, Materialien, Worte usw. gearbeitet. Die Sprache kann ein wichtiges Mittel sein - sowohl im künstlerischen Tun als auch zur Reflexion des Prozesses. Die verbale Besprechung in Begleitung zum Gestaltungsprozess kann die Selbstwahrnehmung, die Introspektions- und Reflektionsfähigkeit und den zwischenmenschlichen Kontakt fördern und stärken. Es kann je nach Bedürfnis überwiegend nonverbal gearbeitet werden.
Mit welchen Mitteln und Methoden arbeiten wir?
Wir nutzen die vielfältigsten Mittel und Methoden unserer jeweiligen Fachrichtungen. Das gesamte Spektrum künstlerischer Materialien und Techniken kann zur Verwendung kommen. Dies beinhaltet gestalterische Mittel, Techniken. Gestaltet wird an der Wand, an der Staffelei, auf dem Tisch oder auch am Boden.
Wie werden die Bilder ergründet?
Gemeinsam werden wir mit dem Klient die Bedeutung den Ausdrucks ergründen. Somit wird der Bezug zur aktuellen Lebenssituation, den Wünschen, Bedürfnissen und Zielen, die sich darin zeigen, hergestellt.
Braucht man Vorkenntnisse?
Nein, es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Man muss nicht schreiben können. Es geht nicht darum, große Worte zu erschaffen, sondern um einen direkten Ausdruck von Gefühlen, Emotionen, Bedürfnissen, aber auch Konflikten etc. der reflektiert wird.
Im Rahmen Ihrer Selbstwertfindung unterstützen wir im Schreibprozess.
Die Grundformen des Schreibens sind schon sehr alt. Sie entstanden mit den Anfängen der Schrift und manifestierten sich zuerst und vor allem unter den Dichtern und Denkern, den Philosophen, die sich mit dem Menschsein an sich befassten. Ab dem 19. Jahrhundert fand das Schreiben auch in der Wissenschaft Anhänger und hielt wenig später Einzug in die Tiefenpsychologie.
Durch das Bewusstmachen geschieht eine innere Reinigung und Verarbeitung. Bei Aristoteles kam diese Aufgabe der Tragödie zu, in psychologischen Darstellungen des 20. Jahrhunderts wurden die Patienten aufgefordert, nach Vorgabe Geschichten zu erzählen und aufzuschreiben, die sich dem Ereignis immer mehr annäherten. Der behandelnde Psychiater gab ein „Reizwort“ vor, zu dem der Patient seine Empfindungen mitteilte.
Mit Freud, Jung und Alfred Adler hielt die Schreibtherapie Einzug in die Tiefenpsychologie. Die drei Psychiater arbeiteten mit der Methode der freien Assoziation und mit dem Traumtagebuch als Form der Selbstanalyse. Die freie Assoziation, bei der die Patienten sich eines ihrer Symptome vorstellten und dann assoziierten, wie es entstanden sein könnte, wurde als Grundlage für das Verfassen von literarischen Texten verwendet. Die beim Assoziieren frei werdenden unterbewussten und verdrängten Anteile können in einem Text thematisiert werden und somit entschlüsselt werden.
Freies Schreiben: Brainstorming mit tieferem Sinn
Automatisches Schreiben: Der Geist hat Urlaub
Aktive Imagination: Das Unbewusste weiß die Lösung
Psychodrama: Gedichte aus dem Stegreif
Selbstanalyse: Warum verhalte ich mich so?
Autobiografisches Schreiben: Warum ich so bin, wie ich bin
Meditatives Schreiben: Raum für Neues
Natürliches Schreiben: Jeder Mensch kann schreiben
Das Clustering-Verfahren: Ideennetze knüpfen
Am Anfang steht ein Kernwort
Mindmapping: Gedankenkarten erstellen
Tagebuchschreiben: Selbstschutz der Seele
Das Traumtagebuch: Einladung zum Experimentieren
Poethisches Schreiben: Poesie und reimen
Gibberisch: fröhliche Wortspielereien
Für wen ist Schreiben geeignet?
Allein oder in der Gruppe
Erste Übungen zum Warmschreiben
Achtsam werden – zehn Übungen
Kreative Mal- und Schreibübungen
Kritzeleien
Ein Bild von Ihrem Körper - Ein Bild von Ihrer Hand
Innere Bilder darstellen
Arbeiten mit Mandalas - Malen Sie ein Mandala
Das Prinzip Freewriting - Das Prinzip der freien Assoziation
Tagträume: Eintauchen in eine Welt der Fantasie
Die Kraft der positiven Affirmation
Fantasiereisen: Reisen im Geiste
Kommen Sie mit auf eine Fantasiereise
Meditatives Schreiben - Zwiegespräche mit sich und anderen
Gespräch mit dem Alter Ego - Gespräch mit anderen
Briefe schreiben an Lebende und Tote
Mitgefühl mit sich selbst
Gefühle beschreiben
Selbstanalyse Schritt für Schritt
Das Tagebuch - Abend- und Morgenseiten
Das Traumtagebuch - Mit dem Traumtagebuch arbeiten
Autobiografisch schreiben
Schreiben bei chronischen körperlichen Krankheiten
Sich schreibend besser fühlen - Gegen den Stress anschreiben
Mit dem Gelernten spielen - Bewusst entspannen
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Ich freue mich darauf, von Dir zu hören.
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